Ein Kurzbericht von Daniel Stricker.
Im Januar 2016 durfte ich mit AMEN in die Turkanawüste in Kenia reisen. Das Leben in dieser Halbwüste ist rau, sehr heiß, steinig und dornig bis zum Horizont. In dieser Gegend, wo sich wenige aus freien Stücken aufhalten würden, lebt ein Volksstamm, der mit der Adventbotschaft noch kaum Kontakt hatte – der Stamm der Turkana.
Katholiken und Presbyterianer haben sich zu Teilen der abgelegen lebenden Menschen vorgetastet, doch die Adventbotschaft fand erst vor wenigen Jahren mit diesem Projekt bemerkenswerten Einzug in diese Gegend.
Bei meinem Besuch durfte ich bei der Entwicklungshilfe in einem Dorf namens Natuntun mithelfen. Durch Gesundheitsarbeit und Verkündigung des Evangeliums waren die Ältesten sehr angetan und übergaben den Missionaren ein großes Stück Land, um weiter unter ihnen arbeiten zu können.
Da der Wassermangel in dieser Gegend viele Probleme mit sich bringt, ist fließendes Wasser sehr wichtig, um den Menschen vor Ort zu helfen. Sie essen eigentlich nie Obst, dafür meistens Mais oder Bohnen aus Hilfslieferungen. Die heiße Sonne lässt jeglichen Keim vertrocknen. Landwirtschaft ist daher nur mit Brunnen und Bewässerungsanlagen möglich. Bedenkt man, dass die Turkanas weder Strom, Telefon, TV, Maschinen ja nicht einmal Fahrräder oder sonstige für uns selbstverständliche Gegenstände besitzen, so wird einem schnell bewußt, dass die Erschließung von Wasser geradezu utopisch erscheint.
Interessant ist jedoch, dass nur einige Meter unter der Erde große Mengen an Wasser vorhanden sind. Eine Bohrung ist aber so teuer, dass meist nur Hilfsorganisationen das Wasser an die Oberfläche befördern können. In der Wüste könnte wunderbares Obst und allerlei Gemüse wachsen, doch das Wasser ist unter der Erde.
Während meines Aufenthaltes in der Wüste kümmerten Nicola Taubert und ich uns um die Logistik eines Bohrlochprojektes. Die Herausforderung galt eine Firma zu finden, die den beschwerlichen Weg durch die Wüstenlandschaft meistern würde und die Bohrung für ein Brunnenloch finanzierbar wäre.
Mit Gottes Hilfe gelang es und bald sprudelte gesundes Wasser aus 40m Tiefe aus der Erde.
Alle Menschen aus dem Dorf hörten davon und kamen gleich herzu, badeten in dem Wasser, tranken davon und auch die Ziegen und Schafe freuten sich. Leider fehlte das Geld, um eine Pumpenanlage zu installieren und das Brunnenloch musste vorübergehend geschlossen werden, bis das Projekt weitergeführt wird.
Möge Gott die Arbeit unter diesem noch nicht erreichten afrikanischen Stamm weiterführen und allen zeigen: die Wüste lebt!
Daniel Stricker, Lehrer