Ein Erfahrungsbericht von Elia N. Taubert, Medizinstudent
Helle, harmonische Kinderstimmen erfüllen das Klassenzimmer mit Lob und Preisgesang.
Umrundet von lächelnden und willkommen heißenden Blicken, lausche ich der Melodie des Kinderchores.
Fast alle dieser Kinder sind ehemalige Straßenkinder, die einsam und verachtet, mit Drogen ihre Sorgen vergessen wollten. Aber dank eurer Unterstützung, sind sie jetzt in der Lage, Bildung und Liebe zu erlangen. Wo einst Hoffnungslosigkeit in ihren Augen zu sehen war, ist jetzt Dank und Erfüllung zu sehen.
Es ist unser letzter Sabbat in Kenya den unser Team 300 km getrennt voneinander feiert. Mein Vater Nicola und ich sind, der Wüstenhitze früher entflohen nach Eldoret. Alex Jung und William Erfurt verblieben noch weitere 5 Tage in Natuntun, um die letzten Handgriffe am Wasserprojekt zu begleiten.
Diesen letzten Sabbat wollten wir mit unseren ehemaligen Straßenkindern verbringen, die von AMEN e.V. seit vier Jahren betreut werden. Also fuhren wir von Eldoret eine halbe Stunde nach Mosoriot, wo die „Hands of Hope Academy“ stationiert ist.
Wir wurden begeisternd begrüßt und in einen Klassenraum geführt, der Sabbats als Gemeindesaal genutzt wird. Zusammen mit den Kindern sangen wir die schönen Hymnen, und genossen ihren harmonischen Chorgesang.
Nach der Sabbatschule, die einer ihrer Lehrer hielt, hielt mein Vater die Predigt. Er verglich die Studenten mit Bäumen, die im jungen Alter sich gerade nach oben (zum Licht der Sonne) ausrichten sollen und inspirierte sie dazu den richtigen Weg hin zum wahren Licht Jesus und zur Ewigkeit hin auszurichten und somit Kinder des Lichts zu sein.
Nachdem wir alle geistlich satt waren, erinnerte uns der köstliche Duft aus der Küche an unseren körperlichen Hunger, den wir dann mit Reis, Bohnen, Sojafleisch mit Sauce, und Fladenbrot stillten.
Am Nachmittag nahm mein Vater Abschied, und kehrte zurück nach Eldoret um dort zu verkündigen.
Ich blieb zurück mit den Kindern und hatte meinen Spaß mit ihnen. Einen Teil des Nachmittages verbrachte ich damit den Kindern beim Singen zuzuhören. Nachdem jede Klasse einen Musikbeitrag vorgesungen hatte, forderten sie mich mit Nachdruck auf, auch etwas zu vorzusingen.
Als ich nach vorne ging, war Totenstille. Alle waren gespannt wie der Muzungu (Weißer) singen würde. Anscheinend gefiel ihnen meine Vorführung, denn mein Mut wurde mit lautem Applaus belohnt. Ich war froh, dass mein Gesang ein Segen für die Kinder sein konnte. Später spielten wir und verbrachten den restlichen Sabbat zusammen im Freien, was ihnen viel Freude bereitete.
Für mich war es so ein großer Segen, Zeit mit den Kindern zu verbringen und ihnen Liebe zu schenken. Als ich erfuhr, daß seit 2016 schon 34 der ehemaligen Straßenkinder sich zur Taufe entschieden haben und als ich in ihren Augen die Dankbarkeit und Hoffnung sah, kamen mir fast die Tränen.
Psalm 5:11 erinnert uns:
“Aber alle werden sich freuen, die auf dich vertrauen; ewiglich werden sie jubeln, denn du wirst sie beschirmen; und fröhlich werden sein in dir, die deinen Namen lieben!”
Danke für alle Gebete und die treuen Unterstützer und Paten, die es mit ermöglicht haben, daß sich soviele junge Menschen für Christus entschieden haben, die noch vor wenigen Jahren auf der Straße lebten.